Wissenschaft
15. November 2013
Verleihung der Balzan Preise 2013 in Bern Preisträger aus vier Fachgebieten erhalten je 750.000 Schweizer Franken (zirka € 610.000) Die Preisträger müssen die Hälfte des Preisgeldes für die Finanzierung von Forschungsprojekten verwenden
Alain Aspect (Frankreich), École Polytechnique, Palaiseau, für Quanteninformatik: Mechanismen und Kommunikation Manuel Castells (USA/Katalonien), University of Southern California, für Soziologie
Pascale Cossart (Frankreich), Institut Pasteur, Paris, für Infektionskrankheiten: Grundlagenforschung und klinische Aspekte André Vauchez (Frankreich), Université de Paris Ouest Nanterre, für Geschichte des Mittelalters.
Die Verleihung fand in Anwesenheit des Vizepräsidenten der Internationalen Balzan Stiftung „Preis“, Enrico Decleva, und des Präsidenten der Internationalen Balzan Stiftung „Fonds“, Achille Casanova, statt.
In feierlichem Rahmen hielten alle Preisträger nach Vorstellung durch den Präsidenten des Preiskomitees, Salvatore Veca, eine kurze Ansprache, mit der sie ihre Annahme der Auszeichnung und ihren Dank ausdrückten. Aufbauend auf der Tradition des Schauplatzwechsels der Veranstaltung aufgrund der schweizerisch-italienischen Doppel-Nationalität der Internationalen Balzan Stiftung, findet die Preisverleihung im November abwechselnd in Rom und Bern statt. In Rom erfolgt die Preisverleihung in Anwesenheit des italienischen Staatspräsidenten und in Bern in Anwesenheit eines Mitgliedes des Bundesrates.
Alain Aspect erhielt den Preis „für seine wegweisenden Experimente, welche die Quantenmechanik eindrucksvoll gegenüber Theorien lokaler verborgener Variablen bestätigen. Seine Forschungen haben den Weg für die experimentelle Beeinflussung verschränkter Quantenzustände geebnet, was für die Quanteninformatik von größter Bedeutung ist“.
Der Preis wurde an Manuel Castells überreicht „für seine umfassenden Studien zu den Folgen der großen technologischen Umwälzungen unserer Zeit: die auf der Basis von Informatik, Mikrotechnik und Internet ermöglichte, digitale Revolution und den durch die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien ausgelösten, tiefgreifenden sozialen und politischen Wandel, für seinen Entwurf einer allgemeinen Theorie der globalen Informationsgesellschaft, die auf der Grundlage dieser Technologien entstand“.
Pascale Cossart wurde geehrt „für ihre bahnbrechenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Molekularbiologie pathogener Bakterien und deren Interaktionen mit Wirtszellen. Diese Forschungsergebnisse haben das Verständnis der grundlegenden Mechanismen von Infektionskrankheiten entscheidend verbessert und neue Wege zu ihrer Bekämpfung aufgezeigt“.
Der Preis wurde an André Vauchez vergeben „für seine wegweisenden Studien zur mittelalterlichen Spiritualität besonders in Frankreich und Italien und ihre Verwurzelung in der mittelalterlichen Alltagswelt, für seine Studien zur Sakralisierung des Raums und der Zeit, für seine Beiträge zur Erforschung weiblicher Frömmigkeit, für seine aus souveräner Kenntnis hervorgegangene meisterhafte Darstellung von Leben, Werk und Wirkung des Franziskus von Assisi“.
Jeder der vier Preise 2013 der Internationalen Balzan Stiftung ist mit 750.000 Schweizer Franken (ca. € 610.000) dotiert. Diese Preissumme reiht die Balzan Preise weltweit unter die größten Preise in den Bereichen Wissenschaft und Kultur. Jeder der Preisträger ist aufgefordert, die Hälfte des Preisgeldes zur Förderung von Forschungsprojekten junger Wissenschaftler in dem jeweiligen Wissenschaftsgebiet zu verwenden.
Am Donnerstag, dem 14. November 2013, wurde das Interdisziplinäre Forum der Balzan Preisträger in den Räumen des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung abgehalten. Es nahmen auch frühere Balzan Preisträger, Mitglieder des Balzan Preisverleihungskomitees und der Akademien der Wissenschaften Schweiz teil.
Hier können Sie Informationen und Fotografien der Preisträger downloaden: www.balzan.org Medienkontakte:
deutsche und französische Schweiz Deutschland und Österreich Kathrin Ott – Balzan Stiftung „Fonds“ – Zürich Till C. Jelitto: PR&D –Wien
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