Innovation
1. Dezember 2021
Stickoxid: Dünger aus dem Schornstein dank smarter Gasreinigung
Niederlande weltweit erster Markt für innovative Adsorptionstechnologie
Pasching (Österreich), 1. Dezember 2021. Eine effiziente Lösung, um mit Stickoxiden aus Industrieabgasen Düngemittel herzustellen, wird erstmals in den Niederlanden eingesetzt werden. Die zugrunde liegende Adsorptionstechnologie stammt dabei von der österreichischen Krajete GmbH, die dieses patentierte Verfahren zuvor mit großen europäischen Automobilherstellern optimiert und getestet hat. Kernstück der Technologie ist ein wartungsfreier Filter auf Basis von Aluminiumsilikat-Mineralien, der Stickoxide so bindet, dass diese mit geringem Aufwand wieder gelöst und zur Produktion von Düngemitteln verwendet werden können.
Geht es aufwärts mit der Wirtschaft, rauchen die Schlote wieder – und neben dem Bruttosozialprodukt steigen die Emissionen schädlicher Abgase. Im Schatten der aktuellen CO2-Aufmerksamkeit – aber nicht weniger schädlich – steht dabei das Stickoxid (NOx), ein Vorläufer von Feinstaub und dem klimaschädlichen Ozon. Gefinkelste Technologien zu seiner Reduktion wurden entwickelt – dass es aber auch ganz einfach geht, hat die österreichische Krajete GmbH gemeinsam mit europäischen Autobauern bewiesen. Nun wird ihre Adsorptionstechnologie für den Einsatz „am Schornstein“ in industriellen Anlagen in den Niederlanden optimiert – und als Basis für die Düngemittelproduktion genutzt.
Wert- statt Schadstoff
Herzstück der umfangreich getesteten Technologie ist ein Adsorber auf Basis von Aluminiumsilikat. Dank einer chemischen Affinität bindet dieses Material unter bestimmten Bedingungen NOx. „Doch diese Bindung ist schwach“, erläutert Alexander Krajete, CEO der Krajete GmbH, „ – und darin liegt der Vorteil unserer Technologie. Denn so kann das gebundene Stickoxid auch leicht wieder gelöst werden. Geringe Hitze oder Unterdruck reichen aus, um das eigentlich wertvolle Rohmaterial „Stickoxid“ hochkonzentriert zu gewinnen und für die Düngermittelproduktion zu verwenden.“
Den Vorteil dieses „waste to value“-Prinzips hat nun ein Unternehmen aus den Niederlanden als erstes erkannt. Das hochindustrialisierte Land ist nach den USA größter Agrarexporteur der Welt und leidet unter großen NOx-Emissionen bei gleichzeitig enormen Düngemittelbedarf. Ideale Voraussetzung für TransitionHERO B.V., die Technologie der Krajete GmbH für den Einsatz in großindustriellen Anlagen zu optimieren. Das Unternehmen begleitet Firmen auf deren Weg hin zu umweltverträglichen Prozessen und zählt u.a. Coca-Cola, Eneco und DSM zu seinen Klienten. „In the Netherlands, billions of euros worth of investments are currently on hold, because they cannot obtain permits due to NOx emissions”, says Stef Clevers, Director of TransitionHERO. “For one of our clients, we are dealing with gas flows of 50,000 m3/h at a NOx concentration of 200 mg/m3“
Flexible Kugeln
Für diese Mengen an NOx wird nun das das Volumen und die Geometrie des Adsobers angepasst. Das stellt technisch keine große Herausforderung dar, wie Alexander Krajete erklärt: „Unser – patentiertes – Know-how ist die ganz spezifische Beschaffenheit des verwendeten Aluminiumsilikats. Dieses liegt dann in Form von Kugeln mit geringem Durchmesser vor, die sich flexibel für die Befüllung unterschiedlicher Geometrien einsetzen lassen. Und genau das erlaubt es uns, den Adsorber in Größe und Form an verschiedene Bedürfnisse anzupassen. Egal ob Auspuff oder Schornstein.“ Diese Anwendungsvielfalt hat bereits auch das Interesse von Firmen aus den USA und dem UK geweckt.
Neben der Anpassungsflexibilität profitiert die Adsorber-Technologie der Krajete GmbH aber vor allem von der Möglichkeit, gebundenes NOx wiederzugewinnen und zu nutzen – im Falle von TransitionHERO für Düngemittel. Dazu wird der Adsorber um einen Downstream-Anteil ergänzt, in dem mithilfe von heißem Gas NOx gelöst und mit Wasserdampf zu Vorstufen für Stickstoffdünger (salpetrige Säure und/oder Salpetersäure) reagiert. Ein Prozess, der bei laufendem Betrieb regelmäßig wiederholt wird. „Da kommt uns die hohe Robust- und Wartungsfreiheit des Adsorbers zugute“, meint Alexander Krajete „Die haben wir mit mehreren großen Autoherstellern in Feldversuchen in Heilbronn und Prag bewiesen. Nur wenige Stunden Wartung in 1,5 Jahren machen unsere Technologie zusätzlich attraktiv.“
Das Potenzial des von der Krajete GmbH entwickelten Adsorbermaterials geht dabei aber weit über „nur“ die Bindung schädlichen NOx hinaus, und der Einsatz zur Eliminierung weiterer – klimaschädlicher – Gase wird derzeit entwickelt.
Fotos unter nachfolgendem Link verfügbar, in höherer Auflösung auf Anfrage: https://www.krajete.com/unternehmen/facilities/
Über Krajete GmbH (Stand Dezember 2021):
Das in Pasching angesiedelte Unternehmen arbeitet auf 2 Kerngebieten: A) Die Luft- und Abgasreinigung zur Entfernung von Stickoxiden, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und VOC (volatile organic components, Feinstaub) für kleine und große Emittenten (Auspuff, Schornstein). B) Direkte CO2 Nutzung durch Gasfermentation zu Methan mit speziellen Mikroorganismen aus der Archäa Domäne. Stets im Fokus steht dabei die Idee der geschlossenen Stoffkreisläufe mit höchster Energieeffizienz.
Über TransitionHERO (Stand Dezember 2021):
As Greentech Engineers we believe in Green Technology as a solution for delivering positive impact to climate change and transforming the industry into something better. We support industries and startup companies, to turn ideas into sustainable installations. We love the challenge of growing green technologies to create impact. Our creativity and professional experience, combined with our algorithmic solutions, are key to our approach.
Kontakt Krajete GmbH:
Dr. Alexander Krajete
Prinz Eugen Str. 66
4061 Pasching, Österreich
T +43 699 172 668 20
Redaktion & Aussendung:
PR&D – Public Relations für Forschung & Bildung
Dr. Barbara Bauder
Kollersteig 68
3400 Klosterneuburg, Österreich
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