Wissenschaft
28. Juli 2014
Spitzenforschung macht Schule: PreisträgerInnen & SchülerInnen erleben Wissenschaft gemeinsam
Ab sofort erleben SchülerInnen in Österreich die „Faszination Forschung“ hautnah. Das ist den höchst dekorierten WissenschafterInnen des Landes zu verdanken: den Wittgenstein-PreisträgerInnen. Mit Unterstützung des Wissenschaftsfonds FWF gründeten sie die sogenannte „Wittgenstein-Akademie“, deren Mitglieder Ende Juni erstmals ganz persönliche Spitzenforschung an österreichische Schulen brachten. Neben der individuellen Vermittlung von Wissen in den 6. und 7. Schulstufen fordern die PreisträgerInnen die SchülerInnen dabei auch heraus: Schulprojekte, die im Zusammenhang mit der Forschung der PreisträgerInnen stehen, können von der Wittgenstein-Akademie finanziell unterstützt werden – nach Auswahl der besten Ideen. Damit wird auch der anspruchsvolle Wettbewerb um Drittmittel erlebbar, der den Forschungsalltag prägt – und den man auch mit echter Begeisterung gewinnt.
Gute Wissenschaft lebt von der Kontinuität des Erkenntnisgewinns – über Generationen hinweg. Diese Erkenntnis haben Österreichs SpitzenforscherInnen schon lange gewonnen und jetzt die Herausforderung, junge Menschen für Wissenschaft zu begeistern, engagiert angenommen. Dafür gründeten sie die Wittgenstein-Akademie, eine Gemeinschaft von WissenschafterInnen, die alle TrägerInnen des prestigeträchtigsten Wissenschaftspreises Österreichs sind, des Wittgenstein-Preises. Das umfangreiche Programm, an dem bereits 10 Schulklassen sowie mehrere individuelle Gruppen teilnahmen, startete nun in einer Pilotphase mit den ersten spannenden Präsentationen und Diskussionen zu den aktuellen Arbeiten der PreisträgerInnen.
Forschung & Lehre
Zum Hintergrund der Wittgenstein-Akademie meint Prof. Jörg Schmiedmayer vom Atominstitut der Technischen Universität Wien und Wittgensteinpreisträger des Jahres 2006: „Unsere Initiative soll schon Jugendlichen die Möglichkeit eines persönlichen Kontakts mit Wissenschafterinnen und Wissenschaftern geben. So kann der Funken der Forschungsbegeisterung überspringen und Interesse an der Wissenschaft entfachen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, ging das Wittgenstein-Team um Prof. Schmiedmayer bei der Planung durchaus pragmatisch vor. „Uns war aufgefallen, dass nach den Zeugniskonferenzen am Anfang des Sommers der Routineunterricht zur Herausforderung wird“, erläutert Prof. Schmiedmayer. „Da wollten wir den Verantwortlichen eine Alternative bieten – den Besuch eines echten Hightech-Labors mit persönlicher Betreuung durch Spitzenforscherinnen oder -forscher.“ Dank des großen Interesses fiel dann das Angebot der Wittgenstein-Akademie bereits im ersten Jahr sehr üppig aus.
So konnten sich SchülerInnen in der letzten Juni-Hälfte des Jahres topaktuelle Forschungsthemen wie die Quantenphysik und ihre „Verrücktheiten“ sowie Informationsverarbeitung auf zellulärer Ebene erklären lassen, einzelne Atome sichtbar machen oder erfahren, was kälteste Materie mit Präzisionsuhren und das Mittelalter mit unseren heutigen Vorurteilen zu tun haben. Doch statt trockenem Unterricht aus dem Schulbuch genossen die SchülerInnen dabei die Ausführungen der begeisterten WissenschafterInnen in deren Labors, die dabei gleichzeitig ein realistisches und spannendes Bild ihres Forschungsalltags gaben.
Fördern, Fordern, Forschen
Doch die Mitglieder der Wittgenstein-Akademie engagieren sich über das reine Vermitteln von Wissen hinaus. Denn sie bieten auch echte Anreize, Begeisterung für Forschung gleich an konkreten Projekten anzuwenden. So werden die SchülerInnen eingeladen, sich im nächsten Jahr kreativ mit der Spitzenforschung der vortragenden PreisträgerInnen auseinanderzusetzen – und ihre Ideen dazu bei der Wittgenstein-Akademie einzureichen. Diese macht dabei nur wenige Vorgaben – Experimente oder Videos sind genauso willkommen wie Kunstprojekte oder Theaterstücke. Dazu Prof. Schmiedmayer: „Eine Jury der Wittgenstein-Akademie entscheidet über finanzielle Unterstützungen der Projektumsetzung in Höhe von bis zu EUR 1.000. So möchten wir auch ein Bewusstsein für den Forschungsalltag schaffen, in dem der Wettbewerb um Drittmittel uns fordert und zu wissenschaftlichen Höchstleistungen anspornt.“
Tatsächlich vermittelt diese vom FWF unterstützte Initiative neben neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft auch einen ganz persönlichen und individuellen Einblick in den Berufsalltag österreichischer SpitzenforscherInnen. Die Authentizität wird dabei durch das persönliche Engagement der Wittgenstein-PreisträgerInnen gewahrt, die gleichzeitig aufgrund ihrer herausragenden Leistungen ideale Rollenmodelle für zukünftige WissenschafterInnen bieten.
Bild und Text ab Montag, 28. Juli 2014, ab 10.00 Uhr MEZ verfügbar unter: http://www.fwf.ac.at/de/wissenschaft-konkret/projektvorstellungen/2014/pv201407/
Weiterführende Information inkl. einer http://wittgenstein-akademie.at
Wissenschaftlicher Kontakt: Prof. Jörg Schmiedmayer Technische Universität Wien Fakultät für Physik Stadionallee 2
1020 Wien
T +43 / 1 / 588 01 141 – 801
E schmiedmayer@atomchip.org
Wien, 28. Juli 2014
vollständigen Liste der teilnehmenden Wittgenstein-PreisträgerInnen hier:
Der Wissenschaftsfonds FWF: Marc Seumenicht
Haus der Forschung Sensengasse 1
1090 Wien T+43/1/5056740-8114
E marc.seumenicht@fwf.ac.at W http://www.fwf.ac.at
Redaktion & Aussendung: PR&D – Public Relations für Forschung & Bildung Mariannengasse 8
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