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Bildung

20. September 2010

Nationalpark Hohe Tauern: Das größte Klassenzimmer Österreichs Das größte Schutzgebiet Mitteleuropas präsentiert aktuelle Bildungsprojekte

Unter dem Motto „Natur erleben, begreifen, verstehen“ präsentiert der Nationalpark Hohe Tauern seine aktuellen Bildungsprojekte. Ziel der Bildungsarbeit ist es, von Kindesbeinen an das Verständnis für Naturschutz und Nachhaltigkeit zu wecken. Der Weg dahin führt über den hautnahen Kontakt mit der Natur. Als Spurenleser oder Gletscherforscher und begleitet von Nationalpark-Rangern wird die Natur für Klein und Groß zum Erlebnis. Wie mit Begeisterung im Gepäck die Motivation zum Naturschutz steigt, erfährt derzeit auch eine Gruppe von nationalen und internationalen Bildungsjournalisten.

Gerade bei Kindern und Jugendlichen erscheint es ambitioniert, neben Handy und MP3-Player mit Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz als gesellschaftliche Verantwortung mitzuhalten. Genau dieser Herausforderung stellt sich das Bildungs- und Besuchermanagement des Nationalparks Hohe Tauern aber sehr erfolgreich. Mit altersgerechten Methoden wird Verständnis für die hohe Bedeutung der Gletscher als die größten Süßwasserspeicher der Alpen, die klimatischen und ökologischen Zusammenhänge und die beeindruckende Natur geweckt.

So machen sich dank der aktuellen Bildungsprojekte des Nationalparks immer mehr Kinder und Jugendliche neugierig auf den Weg in die unberührten Wälder, artenreichen Tierwelten und eisigen Gletscherzonen des Nationalparks Hohe Tauern. Mit ihrem Wissensdurst haben gerade die kleinen Besucher Potenzial große Naturschützer zu werden. Denn mit der Begeisterung für Pflanzen, Tiere und Umwelt wächst auch die Motivation, mit der Natur sorgsam umzugehen. Das Konzept, um ebendiese Begeisterung bei jungen Menschen zu wecken, wird nun einer Gruppe von Fachjournalisten vorgestellt. Diese erleben hautnah, wie sich der Nationalpark in das größte Klassenzimmer Österreichs verwandelt.

Erlebnis mit allen Sinnen

Sich mit allen Sinnen mit der Natur auseinanderzusetzen, darauf baut die Bildungsarbeit des Nationalparks Hohe Tauern auf – mit Erfolg für die Umwelt und die Kinder selbst, wie Mag. Peter Rupitsch, Direktoriumsvorsitzender des Nationalparkrates Hohe Tauern erklärt: „Die langjährige Erfahrung in der Arbeit mit den Kindern zeigt, dass sie in ihrem Alltag kaum noch Naturerlebnisse haben. Wichtige Sinne wie Riechen, Fühlen, Schmecken, Sehen und Hören werden ungenügend entwickelt. Die meisten der betreuten Kinder kennen sich mit Dinosauriern besser aus als mit den heimischen Tierarten in den Alpen. Wir machen sie deshalb auf den Duft von Alpenblumen aufmerksam, lassen sie den Waldboden unter den Füßen fühlen, verschiedene Kräuter am Geschmack erkennen, nach Spuren im Schnee Ausschau halten und die Rufe der Tiere aufmerksam hören.“ Der Bildungsauftrag des Nationalparks Hohe Tauern lautet damit ganz klar: Natur erfahrbar machen, sie aktiv erleben und einen persönlichen Zugang dazu finden, je unmittelbarer desto besser.

Bildung auf 3 Ebenen

Die aktuellen Bildungsprojekte gründen auf drei Säulen: Sie nutzen zum einen die Nationalpark- Ranger als Wissensvermittler. Zum anderen wird der Nationalpark mobil und bringt die Natur in die Schulen. Als dritte Säule wird der Nationalpark selbst zum Klassenzimmer und bietet Bildung vor Ort an. So können sich Schüler in den Projekttagen als Spürnasen in der Natur versuchen, lernen über die alpine Ökologie und auch über die bäuerliche Kultur des Nationalparks. Dafür sorgt zum Beispiel die Nationalparkwerkstatt in Hollersbach, wo die Kinder den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen durch Butterrühren, Filzen oder das Kochen einer Kräutersuppe lernen. Die lebensnotwendige Ressource Wasser wird im Haus des Wassers in St. Jakob in Osttirol erforscht. In Matrei, Mallnitz und Mittersill befinden sich weitere Bildungs- und Besucherzentren, die den Besuchern einen jeweils neuen Blick auf das Naturschutzgebiet erlauben.

Bei der mobilen Nationalpark-Schule kommen Nationalpark-Ranger zu den Schülern ins Klassenzimmer. Dort können sie ihr Wissen und ihre Erfahrung mit den Bergen und der Natur an die Jugend weitergeben, wie Rupitsch erklärt: „Die Nationalpark-Ranger sind unsere Aushängeschilder und erfüllen neben Servicearbeiten auch die verantwortungsvolle Aufgabe der Besucherbetreuung. Sie fungieren also als Mittler zwischen Mensch und Natur.“ Ganz engagierte Jugendliche können sich im Nationalpark Hohe Tauern zu Junior-Rangern ausbilden lassen. Dann hat die Begeisterung für die Natur ihren höchsten Punkt erreicht: den aktiven nachhaltigen Schutz des größten Nationalparks Österreichs.

Über den Nationalpark Hohe Tauern

Mit einer Fläche von 1.836 km2 stellt der 1981 gegründete Nationalpark Hohe Tauern das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet Mitteleuropas dar. Er beheimatet 10.000 Tier- und 1.800 Pflanzenarten und verfügt mit dem Großglockner (3.798 m) über die höchste Erhebung Österreichs. Neben seiner Funktion als Erholungsgebiet von Mensch und Natur betreibt der Nationalpark Hohe Tauern Naturraumforschungsprojekte. Wichtige derzeit laufende Projekte befassen sich mit dem Raumverhalten des Alpensteinbocks, der Wiederansiedelung und dem Monitoring des Bartgeiers und der Urforelle in den Alpen.

Kontakt Nationalpark Hohe Tauern: Helene Mattersberger Öffentlichkeitsarbeit
Kirchplatz 2

9971 Matrei in Osttirol
T +43 / 4875 / 5112 – 23
M +43 / 664 / 25 16 166
E h.mattersberger@hohetauern.at

Wien, 20. September 2010

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