Innovation
16. Dezember 2010
Michael J. Fox Foundation unterstützt Parkinson-Impfstoff- Entwicklung der AFFiRiS AG
Die AFFiRiS AG hat für ihre präklinische Entwicklung eines Impfstoffes gegen Morbus Parkinson einen Zuschuss von der Michael J. Fox Foundation in der Höhe von USD 475.000 erhalten. Der PD01 genannte Impfstoff richtet sich gegen das als Alpha-Synuklein bezeichnete Protein und könnte erstmals Chancen auf eine ursächliche Behandlung von Parkinson bieten, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder stoppen kann. Die Grundlage von PD01 ist die AFFITOM®- Technologie der AFFiRiS AG, auf der unter anderem bereits zwei Alzheimer-Impfstoffe des Unternehmens beruhen.
Die AFFiRiS AG mit Sitz in Wien, Österreich, gab heute bekannt, dass eines ihrer aktuell neun Entwicklungsprogramme durch die amerikanische Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research (MJFF) unterstützt wird. Der gleichnamige amerikanische Schauspieler, bei welchem bereits 1991 die Parkinson Erkrankung diagnostiziert wurde, gründete die Stiftung im Jahr 2000. Ihr Ziel ist die Förderung von neuen Therapieansätzen zur Behandlung von Parkinson, einer fortschreitenden Erkrankung des Nervensystems. Die Stiftung wird die Entwicklung des Impfstoffes PD01 durch die AFFiRiS AG mit USD 475.000 unterstützen. Diese Summe wurde für den Abschluss der präklinischen Entwicklung des Impfstoffes bewilligt. Erst im März 2010 hatte das Unternehmen den erfolgreichen Abschluss der präklinischen „proof-of-concept“ Experimente mitgeteilt.
Dr. Markus Mandler, Leiter der Abteilung für Neurodegenerative Erkrankungen der AFFiRiS AG, freut sich über den finanziellen Beitrag zur Entwicklung von PD01 und die Anerkennung, welche dieser darstellt: „Jeder hundertste Mensch über 60 Jahre erkrankt an Parkinson. Trotz dieser hohen Anzahl haben bisherige medizinische Entwicklungen nur Symptome der Erkrankung behandeln können. Eine Therapie, die Parkinson in seinem Verlauf verlangsamen oder sogar stoppen kann, wurde noch nicht erfolgreich entwickelt.“
Der Impfstoff PD01 ist gegen das Protein Alpha-Synuklein (alpha-syn) gerichtet, dessen Anreicherung und damit verbundene Ablagerung im Gehirn für das Fortschreiten von Parkinson mitverantwortlich ist. Eine Reduktion der alpha-syn Konzentration im Gehirn sollte sich daher positiv auf den Krankheitsverlauf von Parkinson auswirken. Eine Impfung mit PD01 löst eine
Immunantwort gegen das schädigende alpha-syn aus, die es dann dem Immunsystem des Patienten erlaubt, die Menge dieses Proteins zu reduzieren.
Dass solche neuen Lösungsansätze bei Parkinson dringend notwendig sind, bestätigt der aktuelle Branchenreport von GlobalData*, der von einem Mangel an Innovation berichtet und den Fokus auf rein symptomatische Behandlungsansätze bestätigt.
In ihrem Streben nach bahnbrechenden Behandlungen gegen Parkinson, hat die MJFF alpha- syn als eines ihrer „top therapeutic targets“ eingeordnet. Für die Entwicklung neuer Therapien, arbeitet die Stiftung mit Spitzenforschern in akademischen und industriellen Einrichtungen rund um den Globus zusammen. Gleichzeitig dienen diese Projekte auch dazu, das Verständnis der Krankheitsprozesse bei Parkinson zu erhöhen, um so neue potenzielle Behandlungsmöglichkeiten entwickeln zu können. Im Jahr 2011 wird die Stiftung die Parkinson Progression Markers Initiative (www.michaeljfox.org/PPMI) an die Universität Innsbruck und an vier weitere europäische Standorte bringen. Die PPMI ist eine herausragende klinische Studie, in der Biomarker für Parkinson identifiziert werden sollen. Darin wird auch alpha-syn auf sein Potential als Biomarker für Parkinson getestet.
Ähnlich wie schon mit der Entwicklung ihrer Alzheimer-Impfstoffe ist es der AFFiRiS AG mit dem neuen Impfstoffkandidaten PD01 erneut gelungen, einen therapeutischen Ansatz für einen dringenden medizinischen Bedarf aufzuzeigen. Der CEO des Unternehmens, Dr. Walter Schmidt, kommentiert diesen wiederholten Fortschritt: „Unsere AFFITOM®-Technologie bestätigt sich mehr und mehr. Sie erlaubt es, Impfstoffe mit außergewöhnlich hoher Spezifität zu entwickeln. Diese können so genau jenen Proteintyp reduzieren, der zu einer Erkrankung beiträgt.“ Dr. Frank Mattner, CSO der AFFiRiS AG, erläutert, warum diese hohe Spezifität gerade bei einer Parkinson-Impfung so entscheidend ist: „Alpha-syn, beispielsweise, ist ein Mitglied einer Proteinfamilie, die auch neuroprotektive Faktoren wie das Beta-Synuklein (beta- syn) umfasst. Eine Impfung zur Reduktion von alpha-syn muss also sicherstellen, dass die ausgelöste Antikörper-Immunantwort ausschließlich alpha-syn adressiert, das neuroprotektive beta-syn jedoch nicht. Unsere AFFITOM®-Technologie erreicht genau das.“
*Link: http://www.globaldata.com/reportstore/Report.aspx?ID=Parkinsons-Disease–Pipeline-Assessment-and-Market- Forecasts-to-2016&ReportType=Industry_Report
Über AFFiRiS AG (Stand Dezember 2010):
Auf der Basis firmeneigener Patentpositionen entwickelt AFFiRiS maßgeschneiderte Peptid-Impfstoffe gegen Alzheimer, Atherosklerose, Parkinson, Bluthochdruck und einigen weitere Krankheiten mit dringendem medizinischen Bedarf und attraktiven Marktvolumina. Alzheimer ist die aktuelle Leitindikation. Für die Alzheimer-Impfung konnte GlaxoSmithKline Biologicals im Oktober 2008 als Lizenzpartner gewonnen werden, mit einer Sofortzahlung über EUR 22.5 Mio. Der Vertrag sieht (meilensteinabhängige) Zahlungen von bis zu EUR 430 Mio. vor. Eine erste Zahlung von EUR 10 Mio. wurde im Oktober 2009 durch positiven Abschluss zweier klinischer Phase I Studien ausgelöst. AFFiRiS beschäftigt am Campusgelände St. Marx in Wien, Österreich, aktuell 75 hoch qualifizierte Mitarbeiter (www.affiris.com).
Über die Michael J. Fox Foundation:
MJFF hat sich zum Ziel gesetzt, durch eine offensiv finanzierte Forschungsagenda sowohl ein Heilmittel für Parkinson zu finden, als auch, für bereits Erkrankte, die Entwicklung von verbesserten Therapien sicherzustellen. Bis heute wurde die Forschung von der Stiftung mit fast USD 214 Millionen unterstützt. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.michaeljfox.org.
Kontakt AFFiRiS AG: Mag. Julia Bock Karl-Farkas-Gasse 22 1030 Wien
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