Innovation
18. Januar 2010
„Lernsport“: Neuronen der Kinder auf die Sprünge helfen
Niederösterreich, 18. Jänner 2010 – Kinder, die in der Schule nicht stillsitzen können oder häufig Fehler machen, sind nicht dumm – sie hatten in ihrer frühkindlichen Entwicklung nicht ausreichend Bewegung. So erklärt die Trainerin Daniela Arnold Konzentrationsschwierigkeiten, Lernschwächen und feinmotorische Defizite von Schulkindern – und zeigt gleichzeitig einen Lösungsweg auf. Sie beschreibt in ihrem aktuellen Buch, wie Bewegung und Musik dazu beitragen grundlegende Verbindungen zwischen den Nervenzellen des Gehirns zu schaffen, die für ein Kind wichtig sind, um in der Schule zu bestehen.
Ein Kind, das ständig unaufmerksam ist, ist ein „Träumelinchen“. Wenn es dann auch noch ständig denselben Fehler beim Schreiben macht, ist das Kind wohl nicht besonders klug oder faul. So denken viele Eltern und Lehrer – ohne zu wissen, dass mehr hinter dem auffälligen Verhalten stecken kann. Denn es ist oft nicht der Wille, der dem Kind fehlt, sondern die nötige motorische und sensorische Reife. Denn unsere zunehmend technisierte Gesellschaft provoziert, dass Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang nicht mehr ausleben und somit diese Reife nicht voll erlangen. Tatsächlich fehlen vielen von ihnen sogar wesentliche motorische Fähigkeiten, die von großer Bedeutung für elementare schulische Leistungen sind. Diese Fähigkeiten später nachzulernen stellt solche Kinder auf Grund ihres bereits fortgeschrittenen Alters vor große Probleme und man sucht nach neuen Möglichkeiten. Eine bietet Mag. Daniela Arnold aus Niederösterreich mit ihrem Buch „Herausforderung Schule. Was hat Bewegung mit erfolgreichem Lernen zu tun?“. In diesem erklärt sie Zusammenhänge zwischen kindlicher Motorik und Denkleistung. Sie liefert auch Lösungsvorschläge, wie Kinder mit Bewegung und Musik reif für die Schule werden.
Im Gehirn von Zappelphilipp
„Viele Eltern und Pädagogen stempeln Kinder zu schnell ab – als einen kleinen Hans-Guck- in-die-Luft, den Klassenclown, einen Zappelphilipp oder als verhaltenskreatives Kind – ohne zu wissen, dass Lücken in der frühen motorischen Entwicklung die Ursache dafür sein können. Denn das kindliche Gehirn reift vor allem durch Bewegungen und die damit verknüpften Sinneswahrnehmungen. Kleine Kinder er-robben, er-rollen, er-krabbeln und er-
tasten sich ihre Umwelt. Durch das motorisch-handelnde Erschließen der Welt werden im Gehirn ganz wichtige Strukturen angelegt. An der Art wie sich Kinder oder Jugendliche bewegen können Fachkräfte motorische Defizite, die in der frühkindlichen Entwicklung entstanden sind, erkennen. So ist zum Beispiel die Reifung des Stirnhirns – welches unter anderem für vorausschauende Planung, Motivation und die Kombination von neuem Wissen mit dem bestehenden Erfahrungsschatz verantwortlich ist – abhängig von der Bildung spezieller Nervenfasern. Diese Fasern werden als Dopaminfasern bezeichnet und entwickeln sich auch in Abhängigkeit von körperlicher Bewegung. Neurowissenschaftliche Forschung zeigt auch, dass Muskelaktivitäten zur Herstellung von speziellen Proteinen führen können, welche das Wachstum von Nervenzellen anregen und die Anzahl der neuronalen Verbindungen vermehren. So werden im Laufe der Zeit bestimmte Funktionen ausgebildet“, erklärt Mag. Arnold.
Die Autorin zeigt in ihrem neuen Buch, dass die Entwicklung von Denkleistungen eng an die Motorik und Sensorik gebunden ist und motorische Fähigkeiten eine Voraussetzung für eine rasche und effiziente Verarbeitung kognitiver Inhalte sind. Wenn Kinder auf einer Mauer balancieren, beim Schreiben einen Stift über das Blatt führen oder die Augen beim Lesen über die Zeilen gleiten lassen, greifen sie auf einen Schatz aus Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen zurück, den sie sich in ihrer frühen Kindheit angeeignet haben. Fehlen in diesem Erfahrungsschatz wichtige Meilensteine – was in der heutigen bewegungsarmen Zeit häufig vorkommt – hat das Kind Schwierigkeiten den schulischen Anforderungen gerecht zu werden.
Therapie mit Musik und Bewegung
„Motorische Defizite können mit gezieltem Training ausgeglichen werden“, erklärt Mag. Arnold. Die Mutter von drei Kindern hat dazu beigetragen, die Motoi©-Therapie zu entwickeln, „eine ganz besondere Methode, die sich an unterschiedlichen Förder- und Bewegungsansätze wie neurophysiologischen Bewegungsprogrammen, SI-Motologie©, Humanenergethik und Mototherapie orientiert und diese mit Musik kombiniert. Diese neuartige Kombination von Musik und gezieltem Bewegungstraining fördert das Gehirn ganzheitlich und wirkt sich nicht nur auf die Schulleistung sondern auch auf die Entwicklung der Persönlichkeit sehr positiv aus“, sagt die Mag. Arnold, die nicht nur selbst Motoi-Therapie anbietet sondern auch TrainerInnen ausbildet.
Die Motoi-Therapie kann die Aufmerksamkeit und Konzentration von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen verbessern, schulisches Lernen unterstützen, die Grob- und Feinmotorik
und die Koordination fördern und die innere Ruhe steigern. Damit kann die körperliche Ausstattung der Schulanfänger jenem Niveau entsprechen, das als Ausgangspunkt der pädagogischen Konzepte und Lehrpläne angenommen wurde.
Über Mag. Daniela Arnold:
Mag. Daniela Arnold aus Neulengbach, Niederösterreich, ist 45 Jahre alt und Mutter von drei Kindern im Alter von 10, 14 und 17 Jahren. Sie arbeitet seit vielen Jahren mit Kindern mit Lern- und Verhaltensschwierigkeiten und hat sich – auf der Suche nach einer geeigneten Fördermöglichkeit ihrer hochbegabten, aber teilweise sensomotorisch auffälligen Kinder – bei zahlreichen Fort- und Weiterbildungen im In- und Ausland ein fundiertes Wissen zu Neuroanatomie sowie motorischer und musikalischer Förderung erarbeitet. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Ursula Fitzinger leitet sie den Lehrgang Motoi©-Therapie, der kompetente Fachkräfte ausbildet und organisiert Fortbildungen und Informationsabende für Eltern und Pädagogen.
Mehr Informationen zu Mag. Daniela Arnold und der Motoi-Therapie: http://www.motoi-therapie.at
Buchreferenz: Herausforderung Schule. Was hat Bewegung mit erfolgreichem Lernen zu tun? Die wahren Hintergründe vieler Lernschwierigkeiten. Daniela Arnold, Books on Demand GmbH, Norderstedt 2009. ISBN 9 783837 083897
Kontakt zur Autorin:
Mag. Daniela Arnold
Motoi-Therapeutin / B.A.S.I.S.-Lerntrainerin Institut für bewegte Pädagogik und Musik Ackergasse 77
3040 Neulengbach
T 0664/ 33 979 40
E d.arnold@aon.at
W http://www.motoi-therapie.at
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