Wissenschaft
5. September 2011
Bekanntgabe der Balzan Preisträger 2011 Preisträger aus vier Fachgebieten erhalten je 750.000 Schweizer Franken (zirka € 670.000). Die Preisträger müssen die Hälfte des Preisgeldes für die Finanzierung von Forschungsprojekten nutzen.
Peter Brown (Irland), Princeton University (USA), für Geschichte des griechisch-römischen Altertums
Bronislaw Baczko (Polen), Universität Genf (Schweiz), für Die Zeit der Aufklärung
Russell Lande (USA), Imperial College London (Grossbritannien), für Theoretische Biologie oder
Bioinformatik
Joseph Silk (Grossbritannien/USA), Johns Hopkins University, Baltimore (USA), für Das frühe Universum (von der Planckzeit zu den ersten Galaxien).
Das Profil der Preisträger und die Begründungen für die Auszeichnungen, die am 18. November in Bern verliehen werden, wurden von Mitgliedern des Preisverleihungskomitees der Internationalen Balzan Stiftung „Preis“ am Sitz der Stiftung Corriere della Sera dargelegt:
Paolo Matthiae (Ordentlicher Professor für Archäologie und Kunstgeschichte des Alten Nahen Ostens an der Universität La Sapienza, Rom; Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei, Rom) begründete die Vergabe des Preises für Geschichte des griechisch-römischen Altertums an Peter Brown folgendermaßen:
„Für seine aussergewöhnlichen Beiträge zur historischen Interpretation der Spätantike in höchst originellen Abhandlungen, die einen starken Eindruck hinterlassen und das Verständnis für Heiligenkult, Körper und Sexualität, die Entstehung des Christentums, Armut und Macht ausserordentlich beeinflussen.“
Dominique Schnapper (Forschungsdirektorin an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris; Ehremitglied des französischen Verfassungsrats [Conseil Constitutionnel]) begründete die Vergabe des Preises für Die Zeit der Aufklärung an Bronislaw Baczko folgendermaßen:
„Für seinen Beitrag zur philosophischen Betrachtung des Gedankengebäudes von Rousseau und zur Erforschung der politischen und sozialen Auswirkungen der Aufklärung auf die Ereignisse der französischen Revolution.“
Charles Godfray (Hope Professor für Zoologie an der Universität Oxford und Fellow des Jesus College; Fellow der Royal Society, London; Präsident der British Ecological Society) begründete die Vergabe des Preises für Theoretische Biologie oder Bioinformatik an Russell Lande folgendermaßen:
Internationale Balzan Stiftung – Pressebüro: T +39 02 76002212 M +39 334 1687132 ufficio.stampa@balzan.it
Internationale Balzan Stiftung
„Für wegweisende Beiträge zur Entwicklung und Anwendung der theoretischen Populationsbiologie einschließlich der modernen Entwicklung der Theorie der quantitativen Genetik und der Erforschung stochastischer Populationsdynamiken.“
Bengt Gustafsson (Professor für Theoretische Astrophysik an der Universität Uppsala; Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften und der Norwegischen Akademie der Wissenschaften) begründete die Vergabe des Preises für Das frühe Universum (von der Planckzeit zu den ersten Galaxien) an Joseph Silk folgendermaßen:
„Für seine bahnbrechenden Arbeiten zur frühen Entwicklungsgeschichte des Universums, in denen er die Auswirkungen verschiedener physikalischer Vorgänge und Phänomene wie zum Beispiel der Dunklen Materie und der Raumkrümmung auf die Fluktuationen der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung und die Entstehung von Galaxien unterschiedlichster Art erforschte.“
Der Präsident des Preisverleihungskomitees, Professor Salvatore Veca, gab die Themen für die Preisausschreibung 2012 bekannt:
- – Theorie und Philosophie des Rechts
- – Musikwissenschaft
- – Wissenschaften der festen Erde, unter besonderer Berücksichtigung interdisziplinärer Forschungsbeiträge
- – Epigenetik
Die Preissumme der vier Balzan Preise 2012 wird 750.000 Schweizer Franken sein (zirka € 670.000).
Die Preisgebiete der Internationalen Balzan Stiftung variieren jedes Jahr, um besonders innovative Forschung auf den Gebieten der Geistes- und Sozialwissenschaften, der Kunst sowie den Naturwissenschaften, der Physik, Mathematik und Medizin zu würdigen, die im Gegensatz zu traditionellen Wissenschaftsgebieten oftmals spezieller und interdisziplinärer ausgerichtet sind. Die Preisträger müssen die Hälfte des Preisgeldes für die Finanzierung von Forschungsprojekten aufwenden, die vorzugsweise von jungen Wissenschaftlern und Forschern durchgeführt werden sollen.Anschließend an die Veranstaltung, die in Mailand am Sitz der Stiftung Corriere della Sera und unter der Schirmherrschaft der Stadt Mailand stattfand, folgte eine Vorlesung von Carlo Ginzburg, Balzan Preisträger 2010 für Geschichte Europas (1400-1700).
Die Internationale Balzan Stiftung wurde im Jahr 1957 gegründet und hat ihre Sitze in zwei Städten. Die Internationale Balzan Stiftung „Preis“ in Mailand, unter dem Vorsitz des Botschafters Bruno Bottai, bestimmt durch das Preisverleihungskomitee die Fachbereiche und wählt die Kandidaten aus. Die Internationale Balzan Stiftung „Fonds“ in Zürich, unter dem Vorsitz von Achille Casanova, verwaltet den Nachlass von Eugenio Balzan.
Hier können Sie Informationen und Fotos der Preisträger downloaden: http://www.balzan.org bzw. bei folgenden Medienkontakten beziehen:
Internationale Balzan Stiftung – Pressebüro: T +39 02 76002212 M +39 334 1687132 ufficio.stampa@balzan.it
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Till C. Jelitto
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Kathrin Ott – Balzan Stiftung „Fonds“ – Zürich T +41 44 201 48 22
E balzan@balzan.ch
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