Kunden-News

Wissenschaft

26. November 2013

E-­‐Store-­‐Design lässt Kassen klingeln

Webster University Vienna & University of Surrey weisen die wichtigsten Auslöser für Impulskäufe im Internet nach

Attraktives Shop­‐Design und übersichtliche Navigation regen Online­‐Shopper zum Spontankauf an. Das zeigt eine vor Kurzem von der Webster University Vienna publizierte Studie, in der gemeinsam mit der britischen University of Surrey das Kaufverhalten von über 500 Online-­‐Shoppern analysiert wurde. Mit dieser Studie wurde erstmals die Anwendbarkeit eines verhaltenspsychologischen Modells für das impulsive Kaufverhalten von Online-­‐Shoppern bestätigt und aufgezeigt, dass der Informationsgehalt eines Web-­‐Shops überraschend wenig Einfluss auf Impulskäufe hat.

Wer kennt das nicht: Das Shoppen ist erledigt – aber ein Accessoire muss doch noch sein. Spontanes Kaufverhalten ist im Einzelhandel ein signifikanter Wirtschaftsfaktor. Ausschlaggebend dafür ist ein angenehmes Empfinden während des Einkaufens – Sofas, Getränke und leise Hintergrundmusik sind nicht umsonst gängiger Bestandteil moderner Geschäftsarchitektur. Doch im immer wichtiger werdenden Online-­‐Handel stehen diese konventionellen Mittel nicht zur Verfügung. Sind Impulskäufe im Internet also überhaupt möglich? Und was fördert die Bereitschaft zum Impulskauf in Online-­‐Shops?

Klickende Münze

Genau das wurde nun in einer umfangreichen Studie von Prof. Maria Madlberger von der Webster University Vienna und Dr. Arne Floh von der University of Surrey untersucht. Dabei wurde speziell der Einfluss von Design, Navigation und Informationsgehalt von Online-­‐Shops auf die Freude am Einkaufen analysiert, welche ihrerseits die Impulsivität und das Herumstöbern und damit letztendlich die Impulskäufe positiv beeinflussen. Dazu Prof. Madlberger: „Studienergebnisse zeigen eindeutig, dass das Web-­‐Store-­‐Design sowie die Navigation einen signifikanten Einfluss auf die Freude am Einkaufen des Kunden haben. Das heißt, nur so kann auch die Bereitschaft zu impulsiven Online-­‐Einkäufen geschaffen und geweckt werden.“

Wie dieser Effekt psychologisch funktioniert, ist aus früheren Untersuchungen bekannt: Eine angenehme Einkaufsatmosphäre führt zu positiven Empfindungen, die wiederum das impulsive Kaufverhalten stimulieren. Das Design sowie die Navigation von Online-­‐Shops beeinflussen, laut der aktuellen Studie, die positiven Gefühle während des Online-­‐Einkaufs am stärksten. Grafik, Struktur oder Farbe sind demnach einfache Mittel, um das impulsive Kaufverhalten zu fördern. Weniger wichtig ist erstaunlicherweise hingegen das Informationsangebot eines Online-­‐Shops, z. B. Produktbeschreibungen oder Produktabbildungen. Von besonderem Interesse für Online-­‐ Shop-­‐Betreiber an dieser Studie ist die erstmalige Untersuchung des konkreten, spontan ausgegebenen Geldbetrags.

Forschung mit Stimulus

Die theoretische Basis der von Floh und Madlberger durchgeführten Studie bildet das sogenannte S-­‐O-­‐R-­‐ (Stimulus – Organismus – Reaktion) Modell, das als akzeptierte Grundlage zur Analyse des Verhaltens von Menschen auf Umwelteinflüsse gilt. Prinzipiell besagt das Modell, dass externe Stimuli zunächst die emotionale Beurteilung einer Situation beeinflussen. Dies führt in der Folge zu zwei möglichen Verhaltensweisen – entweder lässt man sich auf eine Situation ein oder versucht sie zu vermeiden. Zur Analyse des Kaufverhaltens von Konsumenten wird das S-­‐O-­‐R-­‐Modell bereits seit Jahrzehnten erfolgreich angewendet und hat sich auch im Online-­‐Bereich bewährt. Die vorliegende Studie wendet das S-­‐O-­‐R-­‐Modell erstmals zur umfassenden Untersuchung des impulsiven Kaufverhaltens von Online-­‐Shoppern und der spontan ausgegebenen Geldbeträge an.

Die aktuell in Electronic Commerce Research and Applications publizierte Studie basiert auf Umfrageergebnissen von über 500 Online-­‐Konsumenten im Alter von über 16 Jahren. Fast die Hälfte der Befragten kaufte mehrmals im Monat online ein, wobei durchschnittlich mehr als vier Produkte im Gesamtwert von über 40 Euro spontan im Einkaufskorb landeten. Vor dem Hintergrund eines globalen Online-­‐Handels mit über 530 Milliarden US-­‐Dollar Umsatz im Jahr 2011 bedeutet dies, dass impulsive Kaufentscheidungen eine enorme wirtschaftliche Dimension haben.

Diese von der Webster University Vienna gemeinsam mit der britischen University of Surrey durchgeführte Studie trägt nicht nur zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn in einem hochaktuellen und relativ jungen Forschungsgebiet bei, sondern bietet auch Unternehmen, die einen Online-­‐Shop betreiben, einen konkreten Praxisnutzen.

Originalpublikation: Floh, A., and Madlberger, M. The role of atmospheric cues in online impulse-­‐buying behavior. Electronic Commerce Research and Applications (2013), http://dx.doi.org/10.1016/j.elerap.2013.06.001

Über die Studienautoren
Dr. Maria Madlberger ist Universitätsprofessorin am Department of Business and Management an der Webster University Vienna. Derzeit hat sie auch eine Gastprofessur an der Karl Franzens-­‐Universität Graz inne. 2009 habilitierte Madlberger sich an der Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik. Dr. Madlberger betreibt interdisziplinäre Forschung an der Schnittstelle zwischen Marketing, Wirtschaftsinformatik und Supply Chain Management. Zu ihren Forschungsinteressen zählen Electronic Commerce, Konsumentenverhalten im Internet, user-­‐generated contents, zwischenbetrieblicher elektronischer Informationsaustausch und IT-­‐basierte zwischenbetriebliche Kooperation im Supply Chain Management. Dr. Madlberger führt regelmäßig Forschungskooperationen mit namhaften Unternehmen (z. B. GS1, Metro C&C, General Motors) durch. E: madlberger@webster.ac.at

Dr. Arne Floh hat im Jahre 2001 zum Thema “Online Buying Behaviour” promoviert und arbeitete bis 2010 als Assistant Professor an der WU Wien. Seine berufliche Laufbahn führte ihn nach Deutschland (Universität Passau), Dänemark (Aarhus Business School) und USA (Emory University). Seit Beginn letzten Jahres arbeitet er als Associate Professor und Studiengangsleiter für das Masterprogramm Marketing Management an der renommierten University of Surrey. In Österreich ist er als Lektor an den Fachhochschulen Wien und Krems tätig. Dr. Floh wurde mehrfach für seine Forschungsarbeiten mit dem Best Paper Award ausgezeichnet. Seine Forschungsinteressen beinhalten alle Fragestellungen des digitalen Marketings unter besonderer Berücksichtigung von Social Media.

E: a.floh@surrey.ac.uk

Über Webster University Vienna

Die Bachelor, Master und MBA-­‐Studien der Webster University Vienna sind Österreichs einzige Abschlüsse mit Triple-­‐Akkreditierung in Österreich, den USA sowie der ACBSP (Accreditation Council for Business Schools & Programs).
Seit mittlerweile 30 Jahren bietet die Webster University Vienna Studierenden aller Nationalitäten die Vorzüge einer internationalen Aus-­‐ und Weiterbildung in den Bereichen Business & Management, International Relations, Psychology sowie Media Communications. Aktuell besuchen mehr als 500 Studierende aus gut 70 Ländern die Webster University Vienna.

Webster University ist eine amerikanische Universität mit globaler Orientierung. Das Stammhaus wurde 1915 in St. Louis, Missouri (USA) gegründet. 1981 eröffnete die Webster University ihre Pforten in Wien und war erster Anbieter eines MBA in Österreich. Neben dem Headquater in den USA und dem Campus in Wien verfügt die Webster University über fünf weitere Niederlassungen in China, der Schweiz, Thailand, den Niederlanden und England. Die Unterrichtssprache in allen Ländern ist Englisch.

2014 eröffnet die Webster University seinen ersten Campus in Ghana, Afrika.

http://www.webster.ac.at

Über die University of Surrey

Die University of Surrey (www.surrey.ac.uk) ist im Süden Englands beheimatet und wurde erst kürzlich als achtbeste Universität Englands ausgezeichnet. An der Business School studieren derzeit ca. 2000 Studierende in über 20 verschiedenen Programmen. Besonders stolz ist die Universität auf ihre hohe Studentenzufriedenheit und die exzellenten Karrieren ihrer Absolventen.

Kontakt:

Univ.-­‐Prof. Dr. Maria Madlberger
Webster University Vienna
Department of Business and Management Berchtoldgasse 1, 1220 Wien

T +43 / 1 / 269 92 93 -­‐52
E-­‐Mail: madlberger@webster.ac.at

Alma Prüfert, Public Relations
Webster University Vienna, Berchtoldgasse 1, 1220 Wien T +43 / 1 / 269 92 93 -­‐ 12 oder +43 / (0) 676/ 958 38 58 E-­‐Mail: pruefert@webster.ac.at

Redaktion & Aussendung:
PR&D – Public Relations für Forschung & Bildung Mariannengasse 8, 1090 Wien
T +43 / 1 / 505 70 44
E-­‐Mail: contact@prd.at
W http://www.prd.at