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Wissenschaft

27. März 2013

Technologie & Kunst & Kommerz: Kunsthalle Wien wirft wissenschaftlichen Blick hinter Werbung

Eine erfolgreiche Ausstellung in der Kunsthalle Wien bot wissenschaftlich fundierte – und spielerisch präsentierte – Einblicke in mediale Bilder. Dabei stand die dynamische Beziehung zwischen technologischen Fortschritten und ihrer Verwendung in kommerziellen Werbefilmen im Fokus. Die Ausstellung war genauso Ergebnis wie eigentliche Fragestellung eines Projekts von HERA – einer europäischen Initiative zur forcierten Etablierung der Geisteswissenschaften in der europäischen Forschungslandschaft. Die Initiative wird für Österreich vom Wissenschaftsfonds FWF unterstützt – und führte dank zahlreicher hervorragender Projektanträge zu einer überaus positiven „Fördergeldbilanz“ für die Republik.

Werbefilme dienen dem Kommerz. Und was Geld bringt, darf auch was kosten. So kommen neueste audiovisuelle Technologien hier oftmals schneller zum Zug als anderswo – und locken eine künstlerische Avantgarde, die so Spielraum für neue Kreativität erhält. Dieses spannende Beziehungsnetzwerk wurde zwischen dem 5. und 17. März in einem eigens entwickelten Format in der Ausstellung „Play & Prosume“ in der Kunsthalle Wien gezeigt. Die Ausstellung war dabei auch Teil eines wissenschaftlichen Projekts, das in internationaler Kooperation an der Universität für angewandte Kunst Wien durchgeführt wurde. Für diese bedeutet das Projekt auch einen weiteren wesentlichen Beitrag künstlerisch- wissenschaftlicher Forschungstätigkeit.

Blick hinters Bild

In der Ausstellung waren zahlreiche Werbungen aus Film und Fernsehen sowie Experimental- und Industriefilme zu sehen, die insgesamt durch Sammelkarten ergänzt wurden. Dabei wählten die Veranstalter für die Präsentation ein ungewöhnliches Ausstellungsformat. Dazu Dr. Margarete Jahrmann, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Prof. Brigitte Felderer die Ausstellung kuratierte: „Mit unserem Team entwickelten wir ein spielerisches Format, das es den Besucherinnen und Besuchern quasi erlaubt, hinter die gezeigten Bilder zu blicken. So werden diese zu „Prosumern“, also konsumierenden Produzenten.“ Eigens für die Ausstellung entwickelte Codes ermöglichen einem interessierten Publikum, die Forschungsergebnisse nachzuvollziehen, erlebend zu verstehen und spielerisch zu reagieren.

Für das Team um Dr. Jahrmann war die Ausstellung auch ein ganz wichtiger Teil eines umfassenden Forschungsprojekts. Dieses befasste sich seit Sommer 2010 mit der kommerziellen Nutzung künstlerischer Mediengestaltung und war international gut vernetzt.

Denn umgesetzt wurde das Projekt gemeinsam mit PartnerInnen an der Plymouth University in England und der Vrije Universiteit Amsterdam in den Niederlanden.

Die nun zu Ende gegangene Ausstellung war aber keinesfalls „nur“ Endpunkt des Projekts, sondern auch Teil der wissenschaftlichen Arbeit selbst, wie Dr. Jahrmann erklärt: „Für uns ist die Forschung an medialer Repräsentation nicht mit einem beschreibenden Dokument abgeschlossen. Im Sinne künstlerischen Forschens stellten wir uns mit der Ausstellung noch einmal die grundlegenden Fragen unseres Projekts – wobei diese im Rahmen der Ausstellung in ihrem eigenen Kontext beantwortet werden konnten.“

Europäischer Geist

Das gesamte Projekt wurde im Rahmen des europäischen ERA-Net Programms HERA als Joint Research Programme (JRP) finanziert. Dieses ist eine Initiative von insgesamt 13 europäischen Förderorganisationen, sowie der European Science Foundation (ESF) unter finanzieller Beteiligung der EU-Kommission. Mit dem im Jahr 2010 gestarteten JRP wurde auch die Ausstellung „Play & Prosume“ unterstützt. Seitens Österreichs beteiligte sich der FWF mit insgesamt knapp 1,2 Mio. EUR an dieser Initiative.

Die von allen Partnerorganisationen und der EU dafür zur Verfügung gestellten Mittel wurden dabei als eine einzige Summe gesehen und dienen der Unterstützung der besten Projekte aller Mitgliedsländer, wobei allein die Qualität der eingereichten Anträge für die Beurteilung der Förderwürdigkeit entscheidend war. Vor diesem Hintergrund „lohnte“ sich das Engagement des FWF beim JRP in hohem Maße. Denn insgesamt flossen fast 2,3 Mio. EUR an Forschungsförderung zurück in die Republik. Nahezu eine Verdoppelung der vom FWF eingesetzten Mittel und eine beeindruckende internationale Würdigung der Qualität heimischer GeisteswissenschafterInnen.

Bild und Text ab Mittwoch, 27. März 2013 verfügbar unter: http://www.fwf.ac.at/de/public_relations/press/pv201303-de.html

Wissenschaftlicher Kontakt:
Dr. Margarete Jahrmann
Universität für angewandte Kunst Wien Oskar Kokoschka-Platz 2
1010 Wien
T+43/699/11850315
E margarete.jahrmann@uni-ak.ac.at

Wien, 27. März 2013

Der Wissenschaftsfonds FWF: Mag. Stefan Bernhardt
Haus der Forschung Sensengasse 1

1090 Wien T+43/1/5056740-8111 E stefan.bernhardt@fwf.ac.at W http://www.fwf.ac.at

Redaktion & Aussendung: PR&D – Public Relations für Forschung & Bildung Mariannengasse 8

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